Rizzi-Preis geht an SGZ-Mitglied Franz Gasser sen.

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Bild: Rizzi-Preis geht an SGZ-Mitglied Franz Gasser sen.

Der Zentralverband slowenischer Organisationen (ZSO) und der Slowenische Kulturverband (SPZ) zeichnen mit ihrem heurigen Vinzenz-Rizzi-Preis den Unternehmer Franz Gasser sen. aus Ludmannsdorf/ Bilčovs aus. Die Preisverleihung fand am Donnerstag, dem 2. März 2017 statt.

Zeichen gegen Schwarz-Weiß-Denken

Gasser „ist ein Versöhner und Grenzüberwinder und nebenbei auch ein sehr erfolgreicher Unternehmer“ schreiben Zentralverband/ Zveza slovenskih organizacij und Kulturverband/ Slovenska prosvetna zveza in einer Aussendung.

Wie die beiden Organisationen betonen, möchten sie mit dem Vinzenz-Rizzi-Preis für Kommerzialrat Franz Gasser sen. "ein Zeichen setzen für die Überwindung des ‚Schwarz-Weiß-Denkens‘ und des Denkens in den Kategorien ‚Wir und Ihr‘ im Lande Kärnten.

Zentral- und Kulturverband über Gasser:

KR Franz Gasser wurde geprägt durch die Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Als Jugendlicher wurde er in die nationalsozialistische Kriegsmaschinerie gezwungen, wurde verwundet, kam in Kriegsgefangenschaft im ehemaligen Jugoslawien und kehrte erst im Jahre 1948 in die Heimat zurück.

Hier sah er sich immer wieder mit Fragen und Vorhaltungen konfrontiert, weil er nicht deutlich genug Stellung bezog: Ist er ausreichend volksbewusst oder zu wenig? Gehört er zu uns oder nicht? Beide Seiten, die slowenische und die deutsche, verdächtigten ihn der Untreue und der mangelnden Verlässlichkeit und hielten ihm vor, dass es ihm an Festigkeit und Prinzipien fehle. Für die einen war er zu sehr, für die anderen zu wenig Slowene, was auch eine gewisse Nähe zum Namensgeber des Preises andeutet. In ihm reift früh eine Überzeugung, ein Leitbild des Lebens, das keinerlei Zwiespalt verträgt: Vor allem muss man Mensch sein und bleiben. Nationale Zugehörigkeit und Weltanschauung sind zweitrangig.

Ein wertschätzendes Gespräch mit Mitmenschen, mitunter auch ein erregter Meinungsaustausch sind Eigenschaften, die Franz Gasser sen. auszeichnen. In Ludmannsdorf und anderswo findet man ihn in Gesellschaft von deutsch und slowenisch sprechenden Menschen, er arbeitet mit Vereinen und Vereinigungen der einen und der anderen Seite zusammen und unterstützt sie. Die Besonderheit derartiger Konfrontationen liegt darin, dass er häufig auf der slowenischen Seite die deutschen und auf der deutschen Seite die slowenischen Argumente vertritt. Hiermit führt er den Gesprächspartnern die Standpunkte der jeweils anderen Seite vor Augen und hilft ihnen, sich in Gedanken, die nicht die ihren sind, hineinzudenken.


Link:
http://volksgruppen.orf.at/slovenci/meldungen/stories/2828519/
https://www.sgz.at/focus_detail/de/petkov-kolazh-holzbau-gasser